Meine Weihnachts-Bohnen

Ich bin ja auf dem letzten Drücker, dafür aber umso herzlicher: Frohe Weihnachten von Mama, Papa und mir! Wir hoffen, Ihr alle hattet schöne, entspannte, aber auch ereignisreiche Tage. Ich jedenfalls war wieder völlig in meinem mittlerweile berühmt-berüchtigten Auspack-Wahn… 😉

Wobei ich zugeben muss, dass wir hier alle noch nicht so richtig in Weihnachtsstimmung waren. „Schuld“ daran ist unser bisheriger „Krankheits-Monat“ Dezember: Erst ich mit Scharlach, parallel Mama mit einer Nasennebenhöhlenentzündung, dann Papa mit einer Rachen-/Stimmbänderentzündung, dann wieder ich mit einem fiebrigen Infekt und derzeit wieder Mama… Wir haben beschlossen, dass nun auch gut ist…

Dennoch: Papa und ich sind wie jedes Jahr am Heiligabend vormittags erst mal wieder in den Zoo gefahren. Das hat Spaß gemacht, da zum Glück auch das Wetter mitgespielt hat. Nachmittags war dann Bescherung angesagt – und ich war wieder völlig in meinem Element! Ich habe alle Geschenke ausgepackt (egal ob eigene oder andere…) – und habe tolle Sachen bekommen!

Das „schwerste“ Geschenk – im wahrsten Sinne des Wortes – ist ein 5-Kilo-Sack „TheraBeans„. Zum Wühlen und Spielen hatte ich bereits handelsübliche weiße Bohnen zuhause. Die wurden aber durch mein starkes Speicheln doch etwas unappetitlich und lösten sich auf. Die „TheraBeans“ werden von Ergotherapeuten eingesetzt und sind hygienisch top – und somit doch wesentlich besser geeignet.

Außerdem habe ich von einem lieben Blog-Buddy die Komplett-DVD-Box von „Leo Lausemaus“ bekommen und „wage“ mich mit Mama und Papa mal daran, ob das was für mich ist.

Aufmerksame Blog-Leser fragen sich jetzt sicherlich: Habe ich denn auch eine Galileo-Alternative bekommen? Ein solches Trainingsgerät stand ja schließlich ganz oben auf meinem Wunschzettel… Nein, habe ich noch nicht; Mama und Papa recherchieren noch fleißig, welches Gerät für mich am besten geeignet sein könnte. Aber: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Ich halte Euch auf dem Laufenden!

Euch allen jedenfalls von Herzen eine erholsame Zeit „zwischen den Jahren“ von Mama, Papa und mir – und schon mal einen guten Start ins neue Jahr. Und so viel kann ich schon mal verraten: Das bringt tolle Neuigkeiten dank Eurer Hilfe… 😉

Doch eine Fuß-OP

Ich habe Euch ja erzählt, dass ich Ende November wieder Urlaub im Kupferhof in Hamburg gemacht habe – auch wenn der leider ein abruptes Scharlach-Ende genommen hat… Den Urlaub habe ich aber eigentlich um meinen „Besuch“ beim Kinderorthopäden Dr. Senst in der Schön-Klinik „drumherumgebaut“. Dr. Senst sollte und wollte sich ja nochmal meinen beginnenden Klumpfuß ansehen. Sein Fazit: Um eine OP komme ich (leider) nicht umher…

Dr. Senst hat uns das auch erkärt: Es ist auf jeden Fall super, dass wir mit der Botox-Behandlung (die nächste ist übrigens in der ersten Januar-Woche) meiner Klumpfuß-Entwicklung entgegenwirken. Aber auf lange Sicht sei die OP unausweichlich, um auch weiterhin meine motorische Entwicklung fördern zu können.

Wie läuft die OP ab? Im Grunde wird die Sehne, die meinen rechten Fuß so stark nach innen zieht, „verlagert“ bzw. versetzt. Das sorgt dann dafür, dass mein Fuß später wieder in die richtige „Normal“-Stellung gezogen wird. Nach der OP bekomme ich dann für 6 Wochen einen Unterschenkel-Gips, mit dem ich aber auch in meine Steh- und Gehtrainer darf.

Wann muss ich operiert werden? Das ist keine Adhoc-Maßnahme, die schnell gemacht werden muss. Dr. Senst sagte aber auch, dass die OP in den kommenden 3 Jahren erfolgen sollte. Das hängt mit meinem Alter zusammen: Jetzt muss „nur“ die Sehne versetzt werden – wenn ich älter bin, wird die OP aufwendiger, weil Dr. Senst dann auch an den Knochen ran muss…

Naja, eine OP ist nie schön. Aber wer eine Hüft-OP gemeistert hat, kriegt auch eine Fuß-OP hin… 😉 Und außerdem drängt die Zeit nicht, so dass Mama, Papa und ich in Ruhe entscheiden können, wann wir das nächste OP-Kapitel angehen…

Scharlach und die Folgen

Scharlach? Und dann ein Bild vom vorweihnachtlichen Kupferhof in Hamburg? Wie passt das denn zusammen, denkt Ihr jetzt wahrscheinlich. Ich habe jedenfalls echt anstrengende Tage hinter mir, mit 5 Tagen im Krankenhaus. Aber mal alles der Reihe nach…

Ende November stand wieder eine Woche Erholungsurlaub im Kupferhof an, auf den wir uns schon alle total gefreut haben. Die ersten Tage waren auch super, am vorletzten Tag dagegen ging es mir gar nicht gut. Ich musste mich übergeben, wollte nichts mehr essen – und die Nacht war dann eine richtige Katastrophe. Ich musste ständig würgen, hatte einen feuerroten Hals und kam nicht zur Ruhe. Also sind wir am folgenden Tag vorzeitig aus Hamburg abgereist – und direkt ins Krankenhaus nach Osnabrück. Von unterwegs hat Papa noch über meine Kinderärztin die Einweisung ins CKO geregelt.

Nach der Eingangsuntersuchung stand fest: Ich habe Scharlach. Die Ärzte haben mir dann sofort einen Zugang gelegt und mir per Dauerinfusionen ein Antibiotikum, Schmerzmittel und Elektrolyte verabreicht. Papa hat sich dann mit mir im CKO einquartiert – und die folgenden 2 Nächte waren wieder eine Katastrophe. Ich musste weiterhin ständig würgen; durch meine Spastik bin ich dann immer in die Kopfüberstreckung gegangen, was wiederum meinen Reflux verstärkt hat – sozusagen ein schlafloser Teufelskreis…

Mein nächstes Problem: Ich lasse mir das Antibiotikum partout nicht oral als Tablette geben. Solche Tabletten verweigere ich komplett, spucke oder würge sie sofort wieder aus. No way! Auch da „hilft“ mir mein Reflux ungemein (Ironie aus)… Also blieb nur die Infusion.

Am 5. Krankenhaustag ging es mir aber wieder gut: Ich habe wieder getrunken und gegessen, brauchte keine Elektrolyte und auch keine Schmerzmittel mehr. Die Preisfrage: Wie gelangt denn jetzt das Antibiotikum in meinen Körper??? Mama und Papa haben mit den Ärzten gesprochen, die wieder mit meiner Kinderärztin. Die Lösung: Solange der Zugang in meiner Armbeuge noch hält, gibt’s das Antibiotikum per Infusion in der Kinderarztpraxis – andernfalls per Spritze in den Muskel…

Natürlich war es so, dass der Zugang nicht mehr gehalten hat und ich dann noch 2 Tage die Antibiotika-Spritzen in meine Oberschenkel und Pobacken ertragen musste… Naja, jetzt bin ich wieder fit und gesund – bestimmt auch beflügelt durch den tollen Nikolaus- und Engelbesuch im CKO… 😉 Eins steht jedenfalls für mich fest: Scharlach brauche ich nicht nochmal…