Meine neuen Flitzer

Hurra – sie sind da! Meine beiden neuen Flitzer! Gemeint ist mein Rolli und mein „Zuhause-Stuhl„, beide mit größerer Sitzschale. Wurde jetzt auch echt höchste Zeit – meine beiden „alten“ Flitzer drückten auch an allen Stellen und Seiten…

Ich hatte es ja schon vor einigen Wochen angekündigt – das Wort „wachstumsbedingt“ ist schon jetzt mein Wort des Jahres 2018. Ich habe echt einen ordentlichen Schuß gemacht, deshalb mussten und müssen alle meine Hilfsmittel angepasst werden. Von der Beantragung über die Genehmigung durch die Krankenkasse vergehen nun mal doch einige Wochen – obwohl mein Reha-Techniker Thomas Kottmeier von der Fa. RAS echt top und fix ist!

Meine beiden Flitzer sind aber nicht die einzigen Hilfsmittel, die mit mir mitwachsen. Auch mein MOTOmed – also mein „Fahrrad“ – hat Thomas Kottmeier angepasst. Jetzt kann ich wieder problemlos vor mich hinradeln und so meine Beweglichkeit trainieren. Und als nächstes muss jetzt ein neuer Stehtrainer her…

Stillstand ist Rückschritt – also weiter geht’s… 😉

Meine wahren Alltagshelden

Heute möchte ich mal ein Thema aufwerfen, das immer mehr in die Öffentlichkeit drängt: Wir haben in Deutschland einen akuten Pflegenotstand. Oder, um es drastischer zu formulieren wie erst kürzlich der SPIEGEL: eine Pflegekastastrophe! Klingt dramatisch – und ist leider eine Tatsache.

Hauptgrund dafür ist die Demografie: Es gibt immer mehr ältere und pflegebedürftige Menschen, aber immer weniger jüngere Menschen, die sie pflegen können/müssen/wollen. Aber nicht nur das: Es gibt auch immer mehr pflegebedürftige jüngere Menschen wie mich! Wisst Ihr, wieviele Pflegebedürftige es in Deutschland unter 15 Jahren gibt? Mehr als 80.000! Hättet Ihr das gedacht?

Diese mehr als 80.000 Kinder und Jugendlichen werden zuhause gepflegt, von den Eltern. So wie ich. Das bedeutet: Mir das Essen und die Getränke anreichen, mir meine Medikamente geben, mich waschen und duschen, mich wickeln, meine Hilfsmittel anlegen, nachts immer wieder aufstehen und an mein Bett kommen etcetc. Und das 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr.

Unterstützung und Entlastung ist dringend notwendig, damit auch Mama und Papa mal Pause haben. Doch diese Entlastung ist nur schwer zu finden: Es gibt viel zu wenige ambulante Pflegedienste, so gut wie keine Kurzzeitpflegemöglichkeiten (den „Kupferhof“ ausgenommen). Die Leistungen wie die Verhinderungspflege und der Entlastungsbetrag reichen zudem hinten und vorne nicht aus. Wenn man denn überhaupt davon erfährt, dass es solche Leistungen gibt… Dafür mussten Mama und Papa zu Pflege-Fachleuten werden.

Kurzum: Ohne ein „Buddy„-Netzwerk, wie ich es glücklicherweise habe, würde es gar nicht gehen – dann hätte auch ich schon eine Pflegekastastrophe zuhause. Deshalb ist es eine sehr gute Gelegenheit, meinen „Buddys“ DANKE zu sagen. Ihr seid meine wahren Alltagshelden!!!

P.S.: Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich die Politik der Pflegekastastrophe in Deutschland doch endlich mal annimmt und das Thema nicht weiter totschweigt…

Kunterbunte Fee

„Osna Helau“ – hieß es heute am Rosenmontag in der Schule! Und wie jedes Jahr standen Mama und Papa wieder vor der großen Frage: Wie werde ich „karnevalstauglich“ gemacht? Dieses Jahr stand das Motto „Alles ist erlaubt!“ an – und so bin ich heute als „kunterbunte Selfmade-Fee“ gegangen… 😉

Naja, zugegeben: Meine Vorbereitung war auch nicht ganz so optimal. In der vergangenen Woche musste ich zuhause bleiben, weil ich mir einen fiesen fiebrigen Infekt eingefangen hatte, mit dicker Schniefnase und Husten. Aber zum Glück war ich heute – pünktlich zum Rosenmontag – wieder fit für die Karnevalsfeier in der Schule.

Die eifrigen Blog-Leser unter Euch wissen ja, dass ich dem Thema „Verkleiden“ äußerst skeptisch gegenüber stehe. Als Mama und Papa dann heute früh diese Klamotten aus den Untiefen meines Kleiderschranks zauberten, habe ich beiden einen passenden Blick zugeworfen… Nach Aussage der Erzieher war ich heute in der Schule aber gut drauf und habe mich von all den Kostümen und Verkleidungen nicht abschrecken lassen… 😉

Trotzdem war ich heute Abend ziemlich kaputt – ein wenig steckt mir der Infekt wohl noch in den Knochen. Jetzt ist jedenfalls wieder ein Jahr „Verkleidungspause“ – mal sehen, was sich Mama und Papa dann nächstes Jahr in ihrer unbändigen Kreativität für mich einfallen lassen… 😉