Zwischenjährige Gedanken

In der Zeit „zwischen den Jahren“ ist es ja fast unmöglich, den obligatorischen Rückblicken aus dem Weg zu gehen. Also habe ich mir auch nochmal meine 2023er Blog-Beiträge angesehen und eine „Jahres-Hitliste“ erstellt…

Ganz klar – das Highlight in diesem Jahr war natürlich unsere Kur im Schwarzwald. Das war echt eine tolle Zeit, die uns allen sehr gut getan hat. Für uns steht schon fest: Das werden wir bestimmt nochmal wiederholen!

Ein weiteres Highlight war unsere jährliche Kupferhof-Auszeit – bei der ich in diesem Jahr alle „schlaftechnisch“ überrascht hatte… 😉 . Wir sind alle gespannt, wie das beim nächsten Aufenthalt wird. Der ist übrigens schon gebucht für 2024…

Ansonsten ist es großartig, dass ich den UK-Restart mit meinem neuen Talker machen konnte. Das klappt mit der großartigen Unterstützung meiner UK-Expertin Beate Schrader immer besser – Alltags-Situationen wie die Mahlzeiten oder das UNO-Spielen gehen gar nicht mehr ohne meinen Talker mit Augensteuerung!

Neben vielen weiteren schönen (und manchmal leider auch unschönen Erlebnissen wie z.B. meine Krampfanfälle) sticht für mich in diesem Jahr ein ganz besonderer Auftritt heraus: Und zwar der Auftritt der Krankenpflegerin und Poetry-Slammerin Leah Weigand im Januar bei der Talkshow „3nach9“. Dort hatte sie ihren Text „Ungepflegt“ vorgetragen, der einfach großartig ist. Mein ganz besonderes Highlight in 2023:

So, mit diesen Worten wünsche ich Euch allen nun aber einen guten Rutsch ins neue Jahr! Ich bin ja mal wieder auf die unsägliche Böllerei gespannt – aber dazu hatte ich mich ja schon vor einem Jahr geäußert und halte mich daher zurück… 😉 . Bis zum nächsten Jahr!

Die 7er sind da

So kurz vor Weihnachten habe ich mir nochmal einen Zahnarzt-Besuch gegönnt. Reine Kontrolle (wurde wieder Zeit…) mit einer guten Nachricht: Weiterhin alles gut – und die 7er sind (endlich) da…

Bekanntermaßen sind Zahnarztbesuche ja immer selbsternannte „Großkampftage“ (=GKT). Auch dieses Mal habe ich (wie gewohnt) überaus lautstark geäußert, was ich davon halte… Aber mein Zahn-Doc ist einfach top, die Ruhe selbst und lässt sich nicht entmutigen… 😉 .

Spannend waren auch die neuen Erkenntnisse: Weiterhin ist alles gut, aber so langsam werden erste Beläge an den hinteren Backenzähnen (die sogenannten „7er“, die jetzt endlich durch sind) erkennbar. Laut Zahn-Doc ist das aber nichts Ungewöhnliches, da wir bei mir da hinten ja nicht so einfach drankommen mit der Zahnbürste. Unser Zahn-Doc hat nochmal Tipps gegeben, wie Mama und Papa da besser drankommen können – denn ich kann ja nicht so gut mithelfen wie andere Kinder und Jugendliche.

Ein weiteres Thema ist eine erneute Zahnversiegelung bei mir. Das habe ich ja schon mal vor einigen Jahren zur „Milchzahn-Zeit“ hinter mich gebracht – was sich als sehr sinnvoll und erfolgreich herausgestellt hat, da ich ja bislang absolut null Probleme mit Karies & Co. hatte. Jetzt sind alle Zähne durch und vorhanden, so dass wir im Laufe des kommenden Jahres nochmal schauen wollen, wann wir das Thema aufs Neue in Angriff nehmen.

Natürlich klappt eine solche Zahnversiegelung dann (wieder) nur in Vollnarkose – und wird dann zu einem weiteren besonderen Großkampftag. Aber packen wir’s an…

Barrieren im Kopf

So kurz vor Weihnachten muss ich hier mal eine Episode loswerden, die so rein gar nichts mit „besinnlicher Weihnachtszeit“ zu tun hat – sondern leider mit weiterhin vorhandenen Barrieren im Kopf… 🙁 .

Am Samstag war ich mit meinem Buddy Christina auf dem Osnabrücker Weihnachtsmarkt unterwegs. Das ist auf der einen Seite mit dem Gedränge und den Kabelbrücken auf dem Kopfsteinpflaster echt „Rolli-herausfordernd“. Auf der anderen Seite ist das für mich auch total spannend, die besondere Atmosphäre zu erleben.

Na klar wollten wir auf dem Weihnachtsmarkt auch was essen – das gehört ja nun mal auch dazu. Beim Essensstand hat Christina dann nach einem zweiten Pappteller gefragt, um das Essen einfacher mit meinem mitgebrachten Essbesteck mundgerecht für mich zuschneiden zu können. Die Antwort: „Wofür brauchen Sie den denn? Einen zweiten Pappteller geben wir aber nicht raus!“ Auch als Christina auf mich zeigte und das erklärte, gab es weiter Unverständnis – und von hinten als I-Tüpfelchen noch die Aussage obendrauf, warum wir den „ganzen Betrieb aufhalten“ würden…

Diese sehr unschöne Episode zeigt sehr anschaulich, woran es in unserer Gesellschaft noch immer hapert. Wir „Unsichtbaren“ sind oftmals immer noch nicht vorgesehen auf solchen Großveranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt. Und wenn Menschen mit Beeinträchtigungen dort sind, stoßen wir genau auf diese Barrieren im Kopf. Das Ergebnis ist dann, dass sich viele ganz bewusst von solchen Veranstaltungen fernhalten.

Ich lasse mich von solchen Erfahrungen aber nicht entmutigen – und stürze mich weiterhin „ins Getümmel“. Denn genau das ist Teilhabe – auch wenn der Weg zu mehr Teilhabe noch sehr lang, steinig und schwierig ist…