Zuhause-Training geht los

Es ist – endlich – soweit: Mein (richtiger) Galileo-Kipptisch ist heute angekommen. Jetzt kann endlich mein Zuhause-Training anfangen; ich konnte es doch kaum erwarten – und musste leider etwas länger warten als gedacht…

Bereits in der vergangenen Woche war die Spedition nämlich zum ersten Mal da – leider aber mit dem falschen (weil zu kleinen) Kipptisch. Anstatt (wie auch vor einem Jahr) das Modell „Delta A“ (für Jugendliche/Erwachsene) hatte die Spedition das Modell „Delta C“ (für Kinder) an Bord.

Jetzt könnte man ja meinen, dass das keine Rolle spielt. Aber: Gerade bei meiner Bauchlagen-Übung (da liege ich auf dem Bauch, die Arme gestreckt nach vorne, die Hände auf der Galileo-Platte) bin ich größer als 150 cm – und meine Beine würden über den Kipptisch hinausragen. Und das wäre unschön…

Also rückte die Spedition wieder ab mit dem „kleinen“ Kipptisch – und kam heute mit dem „großen“ wieder. Der steht jetzt wieder in meinem Kinderzimmer (da mussten Mama und Papa erst mal fleißig um- und ausräumen, damit der reinpasst…) – und jetzt kann’s endlich losgehen mit meinem Programm. Ich habe schließlich was aufzuholen bis ich Mitte Januar wieder für eine Woche in der UniReha Köln bin… 😉

e-fix: Rolli unter Strom

Ich bin jetzt wahlweise elektrisch unterwegs! Seit ein paar Tage hat mein Rolli nämlich einen elektrischen Zusatzantrieb: den e-fix. Damit kann ich jetzt Steigungen, Hügel und Co. mit Leichtigkeit bewältigen – und Mama, Papa, meine Buddies und Co. können aufatmen… 😉

Aber erstmal zum wieso, weshalb, warum: Die Nicht-Osnabrücker von Euch wissen ja nicht unbedingt, dass ich hier am Limberg wohne – das sind natürlich keine Alpen, aber das ist schon ordentlich, mich hier hoch- und runterzuschieben. Dazu kommt, dass sowohl mein Rolli als ja nun mal auch ich jeweils 40 Kilo wiegen. Und 80 Kilo einen Hügel hochzuschieben, macht zwar auch ordentlich Muskeln – ist aber nicht für jeden machbar.

Also haben wir vor einiger Zeit unseren Reha-Techniker unseres Vertrauens gefragt. Der hat 2 Modelle für einen elektrischen Zusatzantrieb vorgestellt – und der e-fix von der Firma Alber hat uns gleich begeistert! Meine Krankenkasse offenbar auch, denn die hat die Kostenübernahme sofort bewilligt.

Das e-fix-System funktioniert ein bisschen wie bei einem Pedelec: Wer mich schiebt, kann am Griff den Antrieb einschalten und sich dann elektrisch unterstützen lassen. Motor, Bremse, Getriebe und Kupplung sind jeweils in den beiden Radnaben integriert, der Akku ist unterhalb der Sitzschale befestigt. Und das Handling ist ganz einfach, sagen alle.

Ok, jetzt ist zwar Winter und meine Spaziergänge werden weniger. Aber bald ist ja Weihnachten – und die Stammleser wissen ja, dass ich da mit Papa mein Weihnachts-Zoo-Besuch-Ritual habe. Und Papa freut sich schon wie verrückt, dann stolz mit mir die hügelige Zoo-Landschaft zu erkunden… 😉

Schwer mehrfachcharmant

Ich hatte ja vor einiger Zeit angekündigt, dass meine Lieblingsautorin Sandra Roth für eine „Lotta“-Lesung nach Osnabrück kommt. Mama und Papa waren jetzt da (für mich war das dann doch zu spät) – und waren total begeistert und beeindruckt von Sandra Roth, ihrer Lesung und ihren Worten. So wie die anderen Gäste in der Stadtbibliothek auch… 🙂

Gut 70 Gäste waren ins Lesecafé der Stadtbibliothek gekommen, um Sandra Roth zuzuhören – die Organisatoren mussten sogar noch ein paar Stühle organisieren, damit alle einen Platz finden konnten. Vielleicht hat auch die tolle Vorberichterstattung dafür gesorgt, dass so viele Interessierte gekommen sind.

Die Atmosphäre war jedenfalls richtig toll – es war bewegend, berührend, nachdenklich, emotional und auch heiter, denn es wurde immer wieder mal herzhaft gelacht. Genau das macht ja beide „Lotta“-Bücher aus: Sandra Roth drückt nicht auf die „Tränen- und Mitleidsdrüse“ – sie lässt einen echten, unverstellten Blick durch ihre Augen zu.

Zum Beispiel, als die Ärztin vom Gesundheitsamt bei der Schuleingangsuntersuchung Lotta bescheinigt, „charmant“ zu sein (warum gibt es das nicht als Ausweis: „Schwer-mehrfachcharmant“…). Oder als der Rektor einer inklusiven Grundschule sagt: „Gewickelt wird hier nicht – der Wickeltisch ist die Grenze.“

In dem Buch „Lotta Schultüte“ beschreibt Sandra Roth, warum Lotta nun doch auf einer Förderschule ist und wie die Inklusion vielleicht doch gelingen könnte. Denn dafür muss es nicht nur geeignete Rahmenbedingungen geben – wir müssten in unserer Gesellschaft auch unsere Haltung und unsere Einstellungen ändern…

Mama und Papa haben auch festgestellt, dass Lotta und ich vieles gemeinsam haben. Und vielleicht lerne ich Sandra Roth, Lotta, Harry und Ben ja doch nochmal kennen – wer weiß… 😉