Meine Super-Schaukel!

Mir ist heute eingefallen, dass ich Euch die beste Neuigkeit noch gar nicht erzählt habe! Seit gut 4 Wochen atmen Mama, Papa und meine Buddys regelrecht auf – denn seitdem habe ich in meinem Zimmer einen an der Decke montierten Lifter, der meinen Transfer enorm erleichtert. Das Besondere dabei: Der Lifter läuft über ein spezielles Traversensytem – so kann der Transfer fast überall in meinem Zimmer stattfinden!

Ich kann jetzt die vielen Fragezeichen über Euren Köpfen förmlich sehen… 😉 . Lifter? Transfer? Traversensytem? Kein Problem, ich hole mal etwas aus…

Mit meinen fast 10 Jahren habe ich ja nun mal eine stattliche Größe erreicht und auch mal (endlich!) ein paar Kilos zugelegt. Aktuell wiege ich fast 30 Kilo bei einer Größe von 135 cm. Ihr könnt Euch vorstellen, dass es für alle immer schwieriger wird, mich von meinem Pflegebett in meinen Rolli, vom Bett in meinen Duschstuhl, vom Rolli auf meine Therapiematte, von der Matte aufs Galileogerät etcetc. zu wuchten. Mittlerweile gibt es unzählige Transfers an verschiedenen Stellen in meinem Zimmer – da musste jetzt eine Hebeanlage (neudeutsch: Lifter) her.

Warum ein Deckenlifter? Es gibt natürlich auch mobile Lifter – die sind aber sperrig und auch unflexibel. Von daher war allen Ärzten und Therapeuten klar, dass es ein Lifter sein muss, der über Deckenschienen läuft. Da bei mir im Zimmer so viele unterschiedliche Transfers erfolgen müssen, war auch klar, dass eine einzige Schiene allein nicht ausreicht. Also haben wir ein sogenanntes Traversensystem beantragt. Dazu werden zwei parallele Schienen an der Decke montiert, dazwischen bewegt sich quer dazu eine weitere Schiene.

Nach – leider etwas längerem – Hin und Her hat dann auch unsere Krankenkasse eingesehen, dass dieses Traversensystem in meinem Fall notwendig ist. Und so können Mama, Papa und meine Buddys mich jetzt ganz einfach und bequem per Lifter in einem speziellen Hebetuch von einem Hilfsmittel zum anderen heben – ganz ohne Anstrengung.

Ach ja: Warum eigentlich „Super-Schaukel“? Wir haben meinen Lifter kurzerhand in eine Schaukel „umbenannt“ – das hört sich irgendwie besser an… 😉 . Wie auch immer: Ich finde meine Schaukel jedenfalls klasse!

Ferien mit Wehmut

Ich habe seit heute Sommerferien! Gestern war mein letzter Schultag mit Zeugnisausgabe in der Horst-Koesling-Schule – zugleich mein letzter Schultag nach drei Jahren in der Grundstufe. Nach den Ferien komme ich dann in der Mittelstufe. Neue Lehrer, neue Klasse, neue Mitschüler – das wird alles wieder aufregend…

Jetzt haben bestimmt einige „Niedersachsen“ unter Euch gestutzt: Wie? Seit heute Sommerferien? Die Ferien haben doch schon längst begonnen… Das hängt damit zusammen, dass die HKS eine Tagesbildungsstätte ist, die aber als Schule staatlich anerkannt ist. Hier ist vieles anders als in den Regelschulen: Wir Kinder sind zunächst altersübergreifend in der dreijährigen Grundstufe, dann folgen drei Jahre Mittelstufe, drei Jahre Hauptstufe, drei Jahre Abschlussstufe. Jeder Schüler hat einen individuellen Stundenplan, außerdem finden auch die Therapien in der Schule statt.

Meine 3 Jahre Grundstufe sind jetzt vorbei – deshalb auch ein wenig Wehmut. Denn ich habe mich in meiner Klasse mit meinen großartigen Lehrern sehr wohl gefühlt. Und an meinem letzten Schultag habe ich – zusätzlich zu meinem Zeugnis – ein supertolles Geschenk bekommen: einen dicken Aktenordner, vollgepackt mit selbstgebastelten Seiten voller Fotos, mit Texten, Geschichten, Bildern der drei Jahre – das ist eine tolle persönliche Erinnerung an die Grundstufen-Zeit für mich, aber auch für Mama und Papa. Total super!

Drei Wochen habe ich jetzt Ferien – und die drei Wochen sind ziemlich vollgepackt: Eine Woche bin ich in der Ferienbetreuung der HKS, eine Woche mit Mama und Papa wieder in der UniReha Köln im Rahmen des laufenden „Auf die Beine„-Programms. Die Ärzte und Therapeuten gucken dann, welche Entwicklungen ich motorisch gemacht habe, wie mein Galileo-Training war und so weiter. Also: Nix mit Erholung in den Ferien… 😉

1 Jahr Amelie Wundertüte!

Wir feiern heute ein kleines Jubiläum! Vor genau 1 Jahr, am 5. Juli 2016, habe ich (mit Papas Hilfe) meinen ersten Beitrag hier auf meiner kleinen aber feinen Seite geschrieben! 1 Jahr Amelie Wundertüte! Was ist in diesem einen Jahr nicht alles passiert: Zeit für einen kleinen Rückblick – und auch ersten Mini-Ausblick…

Am 5. Juli 2016 hat mein Blog sozusagen das „Licht der Welt“ erblickt. Im ersten Beitrag habe ich geschrieben, woher eigentlich der Name „Amelie Wundertüte“ kommt und wer uns dazu inspiriert hat… Seitdem (Mama und Papa haben nachgezählt) habe ich 31 Beiträge geschrieben. Ich finde, dass ist ein ganz ordentlicher Schnitt in 52 Wochen und kann sich sehen lassen. 😉

Viel ist passiert in diesem einem Jahr, es gab vieles zu erzählen. Ich hoffe, ich konnte Euch einen kleinen Einblick in meinen – etwas anderen – Alltag geben. Was mich und meine Eltern bewegt, welche Herausforderungen es für mich zu meistern gibt, welche Erfolge ich feiern kann, aber auch welche unerwarteten Rückschläge es zwischendurch gibt. Mein und unser Ziel ist und bleibt es, durch diesen „Blick durchs Schlüsselloch“ manch vorhandene Berührungsängste abzubauen und ein gegenseitiges Verständnis füreinander zu entwickeln.

Eure Reaktionen und Euer Feedback machen mir jedenfalls Mut, so weiterzumachen! Ich habe so viele tolle Rückmeldungen erhalten! So ist zum Beispiel die Bundesvereinigung Lebenshilfe auf meinen Blog gestoßen – und war so angetan, dass sie ihn gleich auf ihrer Facebookseite verlinkt hat. Danach gab es ganz viele tolle Reaktionen – vielen Dank dafür!

Ich selber mache ja keine richtige Werbung für meine kleine Seite – ich setze vielmehr auf die gute alte „Mundpropaganda“. Deshalb: Wer meine „Wundertüte“ mag, kann mich gerne weiterempfehlen. Und für Unterstützung, Hinweise, Feedback etc. bin ich immer sehr dankbar. Wenn Ihr spezielle Fragen an mich habt, Details wissen wollt etc., dann schreibt mir gerne!

Nochmals vielen Dank an Euch alle für das erste Jahr „Amelie Wundertüte„. Meine Themenliste für die kommenden Wochen ist bereits gut gefüllt… 😉