UK-Restart

Das Thema UK (= Unterstützte Kommunikation) ist bei mir ja eine emotionale Achterbahnfahrt. Zwischen himmelhochjauchzend bis völlig frustriert ist alles dabei. Bei mir geht die UK-Kurve jetzt aber wieder eindeutig nach oben… 😉

Ich schiebe ja schon seit einiger Zeit echt viel Talker-Frust. Das liegt einerseits an der Technik (zu kompliziert, zu aufwendig, funktioniert nicht), andererseits an der fehlenden fachlichen Begleitung. Die Konsequenz: Mein Talker mit Augensteuerung bleibt in der Schublade, stattdessen kommuniziere ich einfach-klassisch mit meinen Metacom-Bildkarten und viel Gestik und Mimik.

Im November war ich daher wieder im Institut für Gelingende Kommunikation, um mich sowohl technisch als auch fachlich beraten zu lassen. Und der Termin hat mich (und Mama und Papa) wieder richtig aufgebaut und motiviert! Denn gerade technisch tut sich enorm viel im „Talker-Markt“.

Meine UK-Beraterin Beate Schrader hatte zur Erprobung jetzt das TD-Pilot von TobiiDynavox organisiert. Zweimal konnte ich das TD-Pilot testen – und das war echt klasse! Die Augensteuerung klappte total einfach, zuverlässig und auf Anhieb. Und die Bedienung des Gerätes war ebenfalls selbsterklärend und super-einfach. Das hat total Spaß gemacht! Lust statt Frust!

Die Idee ist jetzt, bei der Krankenkasse eine Umversorgung einzuleiten. Heißt konkret: Der jetzige Talker geht zurück, das TD-Pilot kommt (hoffentlich). Dazu würde ich mich dann auch fachlich enger begleiten lassen, um die TD-Pilot-Nutzung auch bestmöglich zu lernen.

UK heißt aber nicht, sich nur auf einen Talker zu verlassen. UK umfasst viele Kommunikationsformen, und so nutze ich natürlich auch weiterhin meine Metacom-Bildkarten sowie auch Gebärden! Denn da verstehe ich ja auch einige echt gut bzw. nutze sogar welche (so gut es motorisch geht) – wie z.B. die Gebärde für das Wort „fertig“. Um das alles besser miteinander zu verbinden, tauchen wir jetzt zusätzlich in die Möglichkeiten der „SIGNdigital„-Anwendung ein…

Ihr seht: Das ist alles „nicht ohne“ – aber lohnt sich total! Denn (und das ist das Allerwichtigste!): Ich habe totale Lust auf Kommunikation und kann nicht genug davon kriegen, mich mitzuteilen! Also – los geht’s… 😉

Mein Gebärdenbuch

Ich habe länger nichts mehr von mir hören lassen – wird mal wieder Zeit für Neuigkeiten bei meinen UK-Aktivitäten. Denn da tut sich viel: Ich habe nämlich jetzt ein Gebärdenbuch – das mir total gut hift bei meiner Kommunikation.

Nochmal für alle Nicht-UKler zur Einordnung: UK steht für Unterstützte Kommunikation. Gemeint sind Methoden und Hilfsmittel, die Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen dabei helfen, besser kommunizieren zu können. Ich habe hier in meinem Blog ja schon häufiger darüber berichtet, wie ich über meinen Talker kommuniziere. Ich kann aber auch anders kommunizieren – z.B. über Gebärden.

Wer mich nicht genau kennt, staunt darüber, wieviel ich verstehe. Ich habe einen total guten passiven Wortschatz und bekomme total viel mit. Mein „Problem“ ist ja, dass ich nicht sprechen kann – aber ich kann im Rahmen meiner körperlichen Möglichkeiten mich richtig gut über Gestik und Mimik ausdrücken – und über gelernte Gebärden.

Ein Beispiel gefällig? Wenn ich nach dem Essen satt bin, mache ich die Gebärde für „fertig“. Die Gebärden lerne ich durchs Zugucken und Nachmachen – und über mein Gebärdenbuch. Denn da sind die Gebärden auch nochmal über Metacom-Symbole hinterlegt, die ich wiederum auch auf meinem Talker oder auf anderen Hilfsmitteln habe. Und so lernen wir alle gemeinsam und miteinander…

Eine tolle Sache, das Gebärdenbuch! Die Idee kam von meinen Lehrern. Die haben sich gedacht, dass ein solches Buch total hilfreich ist z.B. auch bei einem Lehrer- oder Therapeutenwechsel, da wir dann nicht „bei Nul“ wieder anfangen müssen. Übrigens gibt’s noch weitere Neuigkeiten in Sachen UK. Darüber berichte ich aber beim nächsten Mal… 😉