Emotionale Achterbahn

Erneuter Rolli-Umbau, Krampfanfall, Coronatest, Autobahn-Vollsperrung, Urlaub: Ich habe turbulente Tage hinter mir – und bin jetzt (endlich wieder!) auf Stippvisite im Kupferhof in Hamburg…

Puuh… was für zwei Tage. Aber mal alles der Reihe nach… Am Freitag hat mein Rehatechniker nochmal meinen neuen Rolli mit in die Werkstatt genommen. Nach dem ersten „Quick“-Umbau passte mein Rolli zwar millimeterscharf auf unsere Auto-Rampe. Optimal war das aber doch noch nicht. Also wurde nochmal alles umgebaut – sowohl vorne an den Lenkrädern als auch hinten an den Rollireifen. 7 Zentimeter haben wir „gewonnen“ – und jetzt passt alles super!

In der Nacht von Freitag auf Samstag habe ich dann leider – nach langer „Pause“ – wieder heftig gekrampft. Mama und Papa haben das zwar routiniert, geübt und mit Notfallmedikament schnell in den Griff gekriegt. Dennoch war das für uns alle nicht so dolle – gerade nach einer so langen Pause. Und dann noch in der Nacht vor unserem Urlaub…

Um 6 Uhr morgens war dann bereits Aufstehen angesagt: Unter anderem stand ein frühmorgendlicher Corona-Test im Testzentrum für uns Drei auf dem Programm. Denn ohne den kommt niemand in den Kupferhof rein… Mit (zum Glück!) negativen Tests und gepackten Koffern ging es dann auf die A1 gen Hamburg. Eine Vollsperrung konnten wir gut umfahren, vor dem Elbtunnel dann der „normale“ Stau. Nach dreieinhalb Stunden sind wir dann im Kupferhof angekommen… endlich.

Mama und Papa haben in der ersten Nacht mehr als 10 Stunden am Stück in ihrem Zimmer geschlafen. Ich hingegen mache hier (so wie ich hier bekannt bin) die Nacht zum Tag, da ich hier nachts noch nicht so richtig schlafen will… Aber das kommt noch. Und nach diesen turbulenten Tagen tut Urlaub, Erholung und Pause erst richtig gut.

Die Rolli-Aufregung

Es gibt Sachen, auf die kommt man gar nicht. Umso schöner ist es dann, wenn die sich dank toller Hilfe schnell klären lassen. So wie bei meiner „Rolli-Aufregung“… 😉

Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich eine neue „Flitzer-Flotte“ kriege. Der erste „Zuhause-Flitzer“ war ja schon da, vor einer Woche kam dann mein „Outdoor-Flitzer“ – natürlich ebenfalls in blau. Hier der Vergleich alt vs. neu:

Okay, auf den ersten Blick seht Ihr nicht unbedingt einen Unterschied. Aber die neue Sitzschale ist echt top und perfekt angepasst. Außerdem habe ich ein neues Rolli-Fahrgestell – der „Mika“ hat ausgedient, jetzt fahre ich den „Galileo„.

So weit, so gut. Am Tag nach dem „Flitzer-Wechsel“ stand dann die erste Bewährungsprobe an – und zwar mein Bulli-Schultransport. Papa hatte schon gesehen, dass das neue „Galileo„-Fahrgestell vorne etwas breiter ist (was prinzipiell super ist, weil so das Fußbrett nicht immer gegen die vorderen Lenkräder schlägt und diese blockiert). Da ich im Bulli ziemlich passgenau neben einem anderen Mädchen im Rolli „angeordnet“ bin, hatte Papa schon die Befürchtung, dass das sehr knapp werden könnte. Und genauso war es dann auch: Nur dank der „Rangierfähigkeiten“ meines Bullifahrers passte ich noch so gerade rein. Millimeterarbeit – aber nicht gerade optimal…

Also wurde kurzerhand mein Bulli-Schultransport geändert, nun werde ich von einem anderen Bulli abgeholt und bin hinten die einzige „Rolli-Schülerin“. Schnell geklärt, Haken dran (wie es so schön heißt).

Jetzt am Wochenende steigerte sich aber die Aufregung: Papa wollte mich in unser Auto schieben – aber „no way„. Das „Galileo„-Fahrgestell passte nicht mehr auf die Caddy-Rampe – um gut 2 cm ist die Spurweite zu breit…

Was für eine Aufregung! Wenn ich nicht in unserem Auto transportiert werden kann, ist das echt blöd. Stellt Euch mal vor, Mama und Papa müssen kurzfristig mit mir zum Doc oder gar ins Krankenhaus… Papa hat dann sofort meine Rehatechniker angefunkt und Bilder geschickt. Und die RAS-Truppe ist einfach klasse! Die sind heute gleich gekommen und haben vorne zwei neue, schmalere Radgabeln montiert! Und jetzt passt es zwar haarscharf – aber es passt!

Die Fazit der Geschichte: Wieder was Neues gelernt, Problem schnell gelöst, alles ist gut – und ich habe einen neuen Rolli, mit dem ich auch in unserem Auto unterwegs sein kann… 😉

Das teilbare Rollirad

Na, wer hat am gestrigen Montag „Die Höhle der Löwen“ geguckt? Da wurde den Investoren eine echt clevere und super-sinnvolle Idee vorgestellt: das teilbare Rollirad des Rollstuhl-Startups trivida. Ich muss zugeben: Ich kannte das bisher nicht – die Idee ist aber top!

Zwei Anmerkungen vorweg: Ich kann nicht gerade sagen, dass jemand bei uns zuhause „Die Höhle der Löwen“ guckt. Und Produktwerbung mache ich bekanntermaßen auch nicht. Aber wenn ich was sehe oder lese (bzw. Mama oder Papa), dann berichte ich auch darüber. Und das teilbare Rollirad ist definitiv berichtenswert!

Wer jetzt glaubt, ich schreibe hier von einem Rolli-Fahrrad (so wie meins, mit dem ich regelmäßig auf Tour bin), den kläre ich gerne auf. Beim teilbaren Rollirad kann ein Drittel des Rades vom Rolli einfach entfernt werden. Das erleichtert den Transfer/das Umsetzen zwischen Rolli, Bett, Toilette etc. immens. Echt beeindruckend – und so simpel…

Das Start-up hat offenbar schon ordentlich Aufmerksamkeit erzeugt, einen Innovationspreis gewonnen und Olympiasiegerin Kristina Vogel als Markenbotschafterin gewonnen. Dennoch hat der Löwen-Deal gestern wohl doch nicht geklappt, wie zu lesen ist.

Wie auch immer – ich finde die Idee super und werde mal meinen Reha-Techniker fragen, ob das auch was für uns sein könnte. Ich denke aber mal nicht, da ich ja noch eine Armlehne über meinen Rollireifen habe. Aber trotzdem: Das teilbare Rollirad kriegt von uns den Daumen hoch!