Bittere Realität

Wie oft habe ich schon darüber geschrieben, wie wichtig gerade für uns Auszeiten und Entlastungsmöglichkeiten sind – und dass es viel zu wenige solcher Erholungsoasen gibt. Jetzt ist das nächste, seit vielen mühsamen Jahren geplante Kurzzeitwohnenprojekt für Kinder mit Behinderung abgeblasen worden. Das ist eine Vollkatastrophe – und leider bittere Realität.

Wie Ihr wisst, kann ich ja jedes Jahr für gut 7-10 Tage in den Kupferhof nach Hamburg fahren. Während ich dort eine tolle 24/7-Betreuung genieße, können Mama und Papa zumindest einmal im Jahr in dieser Zeit im wahrsten Sinne des Wortes Urlaub machen. Nicht auszudenken, wenn es den Kupferhof nicht gäbe. Und zugleich beschämend, dass es ansonsten weit und breit keine vergleichbaren Angebote gibt.

Tatsache ist, dass es bundesweit deutlich zu wenige Kurzzeitwohnangebote gibt. Nicht umsonst ist die jährliche Bewerberliste für den Kupferhof ewig lang – und wird immer länger. Wir sind heilfroh, jedes Jahr noch einen kleinen Erholungszeitraum ergattern zu können.

Im Kreis Esslingen in Baden-Württemberg haben daher schon seit vielen Jahren mehrere Partner daran gearbeitet, ein weiteres Kurzzeitwohnenprojekt aus dem Boden zu stampfen. Jetzt aber der Schock: Das Projekt wurde abgeblasen, und zwar aus Kostengründen. Ich kann mir vorstellen, was diese Nachricht bei Familien mit einem Kind mit Behinderung auslöst…

Es ist und bleibt leider bittere Realität: Wir Familien sind unerhört, unsichtbar und haben keine Lobby. Sonst würde es trotz allgemeiner Kostensteigerungen sicherlich längst mehr Oasen wie den Kupferhof geben.

Papa wieder im Podcast

Es ist irgendwie schon kurios, was alles im Laufe meines Blogger-Lebens so passiert ist. Unser Wundertüten-Netzwerk wird immer größer und Papa wird immer mehr zu einem Gesprächs- und Interviewpartner. Jetzt war er mal wieder Gast in einem Podcast.

Sinnklusion“ heißt der neue Podcast des Hilfsmittelanbieters Schuchmann. In dem Podcast geht es künftig um all das, was uns Familien mit einem Kind mit Behinderung bewegt. Wie in Folge 1: Da ging es darum, wie und wo Eltern behinderter Kinder überhaupt mal eine Auszeit kriegen können und was das Wort „Urlaub“ für uns bedeutet. Papa hat da natürlich vom Kupferhof in Hamburg erzählt – hört gerne mal rein…

Ich finde es jedenfalls gut, dass es immer mehr Podcast-Angebote zum Informieren gibt. Mal sehen, wo Papa demnächst auftaucht… 😉

Einlauf verpasst

Ich bin seit gestern in mehrfacher Hinsicht erleichtert: Nachdem ich eine Woche nicht abgeführt und keinen Stuhlgang hatte, habe ich gestern meinen ersten „richtigen“ Einlauf bekommen – mit zum Glück durchschlagendem Erfolg.

Wenn ich im Kupferhof und somit in nicht-gewohnter Umgebung bin, dann bin ich generell sehr zurückhaltend in puncto Stuhlgang. Mama und Papa haben daher für meine Kupferhof-Zeiten immer eine Microlax-Packung dabei, um mir das alles etwas leichter zu machen – was dann auch immer funktioniert.

Als wir vom Kupferhof wieder nach Hause gefahren sind, hatte ich schon einige Tage „Abführpause“; zuhause haben es Mama und Papa dann mit Microlax versucht – allerdings ohne Erfolg. Ich habe zwar nicht den Eindruck gemacht, als ob ich Schmerzen in der Darmgegend gehabt hätte. Aber nach dann mehr als 7 Tagen „Abführpause“ wurden selbst Mama und Papa doch unruhig.

Aus der Apotheke haben die beiden dann das Einmal-Klistier Freka-Clyss geholt, das auch in Krankenhäusern angewendet wird, wenn’s mit dem Stuhlgang nicht klappt. Details zur Anwendung erspare ich Euch jetzt mal…

Und das hat dann – endlich! – den durchschlagenden Erfolg gebracht. Ich war sichtlich erleichtert; Mama und Papa übrigens auch. Auch wenn die Säuberungsaktion danach sicherlich für alle von uns eine „Herausforderung“ war… Aber Hauptsache, ich habe keine Probleme mehr!