Meine Osterradtour

Leute, was für ein Osterwetter! Ein Wetter wie gemalt für eine Radtour – gesagt, getan: Papa und ich haben heute die „Amelie-Radsaison“ eingeläutet und waren mit meinem VeloPlus-Rollifahrrad unterwegs!

Ja, richtig gelesen – ich bin stolzer Besitzer eines VeloPlus-Rollifahrrads vom holländischen Hersteller van Raam, und das schon etwas länger. Irgendwie bin ich aber noch nicht dazu gekommen, darüber zu schreiben. Dabei ist es ein bewegende Geschichte, wie ich zu meinem Fahrrad gekommen bin…

Wir wollten ja schon immer ein VeloPlus-Rad haben, um auch mal gemeinsam mit dem Rad unterwegs sein zu können. Vor einiger Zeit medete sich der Verein Philip Julius aus der Nähe von Frankfurt (übrigens ein toller Verein, der unglaublich engagiert ist!) bei Papa (der hatte vorher schon Kontakt dorthin): Sie hätten gelesen, dass ich mir ein VeloPlus-Rad wünsche – und sie hätten eines, das sie uns für einen „Freundschaftspreis“ verkaufen würden.

Das Rad war ungenutzt und eigentlich für ein Mädchen angeschafft worden, das leider kurz darauf verstorben war. Und so stand das VeloPlus seitdem ungenutzt in einer Garage. Papa hat dann flugs eine Spedition beauftragt und das Rad zu uns liefern lassen – und mittlerweile waren wir schon einige Male unterwegs damit!

Papa sagt, dass ist schon ein „Geschoß“, an das er sich echt gewöhnen musste – denn es braucht schon ein wenig Übung, um mich damit durch die Gegend zu kutschieren. Aber das macht uns allen riesigen Spaß!!!

Heute waren Papa und ich den ganzen Nachmittag unterwegs bei diesem herrlichen Wetter, sind zu einem Ausflugslokal am Osnabrücker Stichkanal geradelt, haben dort leckeren Kuchen gegessen und sind dann wieder nach Hause.

Es ist schon echt tricky, welche Strecken überhaupt geeignet sind. Papa überlegt sich immer vorher, wo er fahren kann. Denn leider sind die Straßen und Radwege nur allzu selten auf Räder wie mein VeloPlus ausgelegt. Tja – wir leben nun mal in Deutschland und nicht in den Niederlanden. Da wäre das kein Problem – und wir wären auch keine Sensation. Papa kriegt das Grinsen nicht aus dem Gesicht, wenn er die vorbeifahrenden Autofahrer beobachtet, deren Kinnladen immer staunend nach unten fallen…

Vielleicht erleben wir das ja noch, dass ein VeloPlus-Rollifahrrad und passende Radwege Alltag und Standard und kein Sonderfall sind…

Auf Sherlocks Spuren

Es wir mal wieder Zeit für eine Schmunzel-Geschichte. Die könnte den Titel tragen „Das Rätsel des unheimlichen Rolliquietschens“. So mysteriös, dass das sogar meinen eigentlich allwissenden Reha-Techniker zu einem Sherlock Holmes gemacht hat… 😉

Die Detektiv-Geschichte fängt eigentlich schon vor einem Jahr an: Ganz plötzlich hatten sich die Gummireifen meines Mika-Rollstuhls überlegt, mit dem Quietschen anzufangen – und zwar in ordentlicher Lautstärke, so dass ich schon von weitem zu hören war. Das Quietschen startete aber nicht sofort beim Losrollen, sondern erst, nachdem ich einige Meter gefahren bin. Das klang dann so (Originalaufnahme mit Papas Handy):

Mein Reha-Techniker wollte das kaum glauben, als er das hörte – und dann selber ausprobierte. Zitat: „Das habe ich ja noch nie gehört!“ Was hat er gemacht? Neue Gummireifen draufgezogen und schon war Ruhe. Bis vor ein paar Wochen. Anfang Dezember ging es nämlich wieder los:

Unser Reha-Techniker war wieder von den Socken. Wieder neue Gummireifen drauf, wieder ist Ruhe eingekehrt – vorerst. Ich bin jetzt mal gespannt, was im nächsten Winter passiert. Wetten, dass die Reifen dann wieder quietschen? Mein Reha-Techniker geht die Wette bestimmt nicht ein… 😉

Vom Pferd abgeguckt

Puuuuh… ich habe schon lange nix mehr von mir hören lassen. Es war eine Menge los in den vergangenen Wochen. Aber ich habe was Neues für Euch – und das hat in gewisser Weise mit Pferden zu tun… 😉 .

Worum geht es genau? Ich habe an meinem Rolli ja ein Fußbrett, und darauf werden meine Füße angeschnallt. Das muss sein, damit ich besser sitze – andernfalls würden meine Beine wegen meines hohen Muskeltonus und meinen Spastiken oft nach vorne schnellen und ich rutsche mit meinem Becken immer nach vorne…

So weit, so gut. Das Problem an heißen Sommertagen (wie jetzt erst kürzlich) aber ist, dass ich dann nicht durchgängig meine Orthesen mit Orthesenschuhen, sondern auch mal nur Sandalen trage. Und schon bekomme ich an den Stellen, an denen meine Füße angeschnallt sind, total doofe Striemen und Druckstellen…

Was tun? Wir haben diese Schnallen schon abgepolstert und sogar Waschies zwischen Anschnallgurte und meine Beine gesteckt. Aber das reichte bei weitem nicht. Und so ist Mama auf die Google-Suche gegangen…

Und jetzt kommt Trick 17! Was hat Mama gefunden? Lammfell-Nasenschoner für Pferde! Kein Scherz! Die passen perfekt an die Anschnallgurte für meine Füße und polstern meine Beine super ab!

Tja, was für Pferde gut ist, muss für Kinder wie mich eben auch gut sein… 😉 . Bislang klappt das mit den Lammfell-Nasenschonern jedenfalls viel besser. Wir werden das weiter beobachten – und ggf. mal häufiger in Pferdezubehör-Shops stöbern… 🙂