Tag der Unsichtbaren

Heute ist der Internationale Tag der Pflegenden – oder wie Papa sagen würde: der Tag der Unsichtbaren. Eine wunderbare Gelegenheit, all denen, die sich liebevoll um mich kümmern (wie z.B. meine Buddys) und in der Öffentlichkeit viel zu wenig beachtet werden, DANKE zu sagen!

Zuallererst: Es ist gut, dass es einen solchen Tag gibt! Denn dann stehen die Menschen, die in der Pflege arbeiten, auch mal zurecht im Mittelpunkt. Pflegende Angehörige – wie Mama und Papa – gehen da aber leider oftmals unter. Dabei würde unser Gesundheitssystem nahezu kollabieren, wenn Angehörige nicht zuhause die Rund-um-die-Uhr-Pflege leisten würden. Nicht nur zu Corona-Zeiten…

Jetzt will ich Mama und Papa aber auch nicht zu sehr glorifizieren (vor allem, weil Papa ja diesen Text für mich schreibt und er natürlich nicht in Eigenlob verfallen will). Fakt ist aber auch, dass ohne Unterstützung von außen auch Mama und Papa die 24/7-Pflege nicht leisten können.

Und da kommen meine „Buddys“ ins Spiel: Ich werde nicht müde, die immer wieder zu erwähnen. Denn ich will mir nicht ausmalen, wie es uns hier gehen würde, wenn ich keine so tollen „Buddys“ wie Pia, Christina, Janina, Alena, Lorena etc. hätte. Meine „Buddys“ spielen ja nicht nur mit mir – sie übernehmen stundenweise die Pflege und entlasten Mama und Papa. Pflege heißt: An- und Ausziehen, mich in den Rolli oder aufs Bett liftern, Windeln wechseln, mir zu Essen geben, Hilfsmittel anlegen, UK üben und, und, und…

Deshalb am „Tag der Pflegenden„: DANKE an meine tollen Buddys!!! 🙂

Stehen wie eine Eins

Ich schreibe ja regelmäßig über mein breites Hilfsmittel-Sortiment: Von meinen „roten Flitzern“ über meinen Duschstuhl und meinen Orthesen bis hin zu meinem Geh- und meinem Stehtrainer. Der musste mal wieder dringend angepasst werden…

Pubertät bedeutet nun mal auch: Ich wachse – und das ordentlich… Das ist es wieder, eines meiner Lieblingswörter: wachstumsbedingt.

Mein Lieblings-Rehatechniker war jetzt wieder in meiner Schule, um meinen fahrbaren Stehtrainer einzustellen (der Stehtrainer ist in der Schule, da er dort – auch in der Therapie – einfach besser genutzt werden kann). Und das Ergebnis ist klasse, oder? 😉

Alle sind sich einig: Ich stehe da drin wie eine Eins – ich wollte gar nicht mehr raus… So ein Stehtrainer ist jedenfalls eine Super-Sache, da ich so in die Aufrichtung komme und auf beiden Beinen stehen kann. Und: Ich habe mal eine völlig andere Perspektive.

Vielen Dank an meinen Lieblings-Rehatechniker für die Fotos! 😉

Winter… tatsächlich

Leute, ich habe heute was gesehen, dass ich kaum kenne: Schnee – und das satt… Ich fand das jedenfalls spannend, mir das von außen anzusehen. Raus in den Schnee wie andere Kinder kann ich ja nun mal nicht.

Wir haben ja bei uns eine große Fensterfront im Wohnzimmer, und so konnte ich immerhin direkt nach draußen gucken und mir das Schneegestöber angucken – und Papa, wie er ordentlich Schnee geschippt hat 🙂 .

Gut 30 cm sind hier gefallen, wir sind hier echt total eingeschneit. Die Schule fällt morgen aus – ich weiß auch nicht, wie sich der Schulbulli hier zu uns hätte hinkämpfen sollen. Da müsste erst ein Räumwagen kommen…

In den Sozialen Medien gab es jedenfalls fast nur ein Fotomotiv: der Schneeengel. Tja, das ist für mich ja nun mal nicht so einfach. Und das sähe auch sehr komisch aus, wenn ich mit meinem Rolli im Schnee liegen würde… Aber hier zeigt sich mein bzw. unser Dilemma: Wir saßen heute an diesem Winter-Sonntag zuhause fest; es war undenkbar, dass Mama, Papa und ich gemeinsam rauskommen. Wir wären mit meinem Rolli sofort steckengeblieben.

Im Internet hat Papa zwar Bilder von Rollstuhlschlitten gefunden. Die sind aber immer Marke Eigenbau. Ansonsten haben wir bei der Recherche nur noch das Lugicap-System gefunden – eher was für Rollifahrer, die regelmäßig im Schnee unterwegs sind. Klar ist das auch keine Massenware, die oft nachgefragt wird (gerade wenn es eh nur alle fünf Jahre so schneit). Dennoch wäre es schön, wenn auch wir solche Wintererlebnisse haben könnten.

Naja, wir schauen jetzt mal, wie wir den morgigen Tag rumkriegen. Übrigens: Papa hätte noch eine Bitte: Nachdem er heute gefühlt tausendmal den Begriff und Hashtag „Flockdown“ gelesen hat – irgendwann ist auch mal gut mit diesem Kreativitätsausbruch… ;-). Bitte was Neues einfallen lassen!