Der unbekannte Pflegenotstand

Ich habe ja schon zweimal hier in meinem Blog das Thema Pflegenotstand aufgegriffen. Und das ganz bewusst, weil man wirklich nicht oft genug auf die immer schwieriger werdende Situation und die Untätigkeit der Politik hinweisen kann. Jetzt hat Papa einen Monitor-Beitrag entdeckt, der die Situation für Kinder wie mich beleuchtet.

Schwerkranke Kinder und Jugendliche: der unbekannte Pflegenotstand“ heißt der Monitor-Beitrag von Ende Juli. Darin heißt es:

Dass es in Deutschland einen Pflegenotstand gibt, hat sich wohl herumgesprochen. Aber wenn davon die Rede ist, geht es meistens um ältere Menschen. Dabei gibt da noch einen ganz anderen Pflegenotstand, und über den spricht kaum jemand. Er betrifft schwerkranke Kinder (…) – und deren Eltern, die daran verzweifeln, dass sie in ihrer Not kaum Unterstützung bekommen. Professionelle Hilfe von Pflegerinnen und Pflegern ist immer schwerer zu bekommen. Die Versorgungslücke in der Kinderpflege ist sogar noch größer als bei älteren Menschen. Und das Problem wächst. Die Zahl pflegebedürftiger Kinder und Jugendlicher ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen, von 130.000 im Jahr 2015 auf 160.000 im Jahr 2017. Lutz Polanz und Jochen Taßler über einen Pflegenotstand, der von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen – und von der Politik weitgehend ignoriert wird.

Dem ist nichts hinzuzufügen – insbesondere nicht dem letzten Halbsatz… Trotzdem: Jammern hilft nichts, ich werde weiter jede Gelegenheit nutzen, um auf die Situation hinzuweisen und mich für eine Verbesserung einzusetzen.

Pflegeraum im Zoo

Ich muss Euch unbedingt von einer wunderbaren und großartigen Neuigkeit erzählen! Der Zoo baut einen speziellen Pflegeraum – perfekt für Besucher wie mich! Dadurch wird ein Zoobesuch für mich natürlich noch viel einfacher – super und Daumen hoch!

Wie Ihr ja wisst, bin ich ja sehr gerne im Zoo; mit Mama und Papa oder auch einem meiner Buddys. Was den Besuch aber bislang eingeschränkt hat: Wenn ich gewickelt werden muss, gibt es im Zoo dafür keine Möglichkeit. Denn was ich aufgrund meiner Größe und meines Gewichtes brauche, ist eine höhenverstellbare Pflegeliege. Und die ist auf den Behinderten-WCs nun mal in der Regel nicht vorhanden…

Die Lebenshilfe Osnabrück ist deshalb an den Zoo herangetreten, inwieweit ein solcher Pflegeraum gebaut werden kann – und der Zoo fand die Idee super und hat das sofort aufgegriffen. Und so wird der ehemalige Pflegerraum am Giraffenspielplatz – das braune Gebäude auf dem Foto – nun zum Pflegeraum für Besucher wie mich.

Am Sonntag war das Lebenshilfe-Sommerfest im Zoo und da wurden die Pläne erstmals vorgestellt. Zur nächsten Sommersaison soll der Pflegeraum fertig sein. Ich freue mich total darüber – das ist übrigens Inklusion at its best!!!

(Un-)Happy 11!

Juchu! Es war wieder Geburtstags-Zeit! Ich bin 11 Jahre alt geworden – Wahnsinn, oder? Mein diesjähriger Geburtstag stand natürlich voll und ganz unter dem Motto Delfine – und hatte dann ganz am Ende irgendwie keinen optimalen Abschluss…

Aber mal alles der Reihe nach: Da ich ja in der Woche Geburtstag hatte, habe ich sozusagen gleich mehrfach gefeiert; jetzt am Samstag war dann auch nochmal großes Geschenke-Auspacken angesagt (das ist ja meine Lieblingsbeschäftigung… 😉 ). Und ich habe wieder tolle Geschenke bekommen: Natürlich was zum Anziehen (ich wachse gerade so schnell, dass Mama und Papa aus dem Klamotten-Bestellen gar nicht rauskommen), Memory-Spiele (ich liebe derzeit Bildkartenspiele) oder auch eine Toniebox!

Ich möchte hier eigentlich ja keine Geschenke herausheben, da ich mich über alles sehr freue! Aber DAS Gesprächsthema war natürlich die Delfin-Bettwäsche (s. das Bild oben), die mir mein lieber Blog-Freund Bernd mit seiner Familie geschenkt hat! Wir haben die Bettwäsche natürlich gleich „Chabelita-Bettwäsche“ genannt. Ich kann’s kaum erwarten, bis ich darin schlafe… 😉

Dieser ereignisreiche und schöne Tag hatte aber keinen so rühmlichen Abschluss: Heute früh habe ich dann leider wieder gekrampft, so dass Mama und Papa mir wieder das Notfallmedikament Diazepam geben mussten. Heute Nachmittag war ich dann aber wieder gut drauf. Trotzdem war das nicht so schön – und jetzt schon der zweite Krampf innerhalb von 2 Monaten 🙁 .

Naja, wir lassen uns erstmal nicht unterkriegen und machen uns nicht verrückt. Vielleicht sind das ja nur die Pubertäts-Vorboten – schließlich bin ich ja jetzt 11!