Tapferer Medi-Ritter

Bei mir gibt’s jede Menge Neuigkeiten in Sachen Medis (für alle Nicht-Kundigen: Medikamente). Unter anderem haben Mama und Papa sich nach sehr, sehr langem Abwägen doch dazu entschieden, mit einer Dauermedikation gegen meine Krampfanfälle vorzugehen. Bislang funktioniert’s!

Levetiracetam – so heißt das Medikament, das ich seit Ende März täglich nehme. Profis kennen das auch unter dem Namen „Keppra„. Mama und Papa waren hin- und hergerissen, ob wir eine solche antiepileptische Therapie beginnen und – wenn ja – mit welchem Medikament. Schließlich hat jedes Medikament auch teils ordentliche Nebenwirkungen. Und wenn die Anfälle zwar aufhören, die Nebenwirkungen aber zu heftig sind, haben wir nichts gewonnen.

Klares Ziel war also: Keine tonisch-klonischen Anfälle mehr (die leider immer häufiger auftraten) – und keine Nebenwirkungen. Unser SPZ-Doc hat Mama und Papa dann Levetiracetam empfohlen. Der Vorteil: Gute Verträglichkeit, keine aufwendige Überwachung per Blutspiegelmessung – und einfach zu geben. Denn das Levetiracetam gibt es auch als Granulat, was leicht in den Joghurt untergerührt werden kann. Und wer weiß, wie ich oral gegebene Medis liebe, der weiß, was ich meine…

Seit gut 2 Wochen bekomme ich nun die Dosis (2x 500 mg täglich), die wir erst mal vorgesehen haben für mich – und bislang läuft alles super! Ich spucke nichts in hohem Bogen wieder aus, sondern akzeptiere das Granulat ohne Probleme in meinem Lieblings-Joghurt. Und bislang zeige ich keinerlei Nebenwirkungen – und bin anfallsfrei! So kann und soll es bitte bleiben…

Neu ist auch, dass ich derzeit mein Baclofen ausschleiche. Das Medikament nehme ich seit Jahren morgens und abends in kleinen Tabletten ein – aber auch seit Jahren in einer Dosierung, die eigentlich für meine Größe und meine Gewicht zu gering ist bzw. keinerlei Effekt auf meinen Muskeltonus und meine Spastik hat. Aktuell gibt es beim Baclofen gerade Lieferschwierigkeiten auf dem Großhandelsmarkt – ein guter Anlass, das jetzt mal langsam rauszunehmen. Mal sehen, ob und welchen Effekt das hat.

Und: Ich habe mal ein Pflaster gegen meinen enormen Speichelfluss getestet. Das Problem ist nämlich, dass ich täglich zig Halstücher benötige, die ruckzuck klitschnass sind. Mein SPZ-Doc hat daher empfohlen, mal Scopoderm zu testen. Das ist eigentlich ein Pflaster gegen Reiseübelkeit – hemmt aber als Nebenwirkung den Speichelfluss. Optimal für mich… 🙂 .

Bei mir wirkt das jedenfalls absolut super! Einmal hinter dem Ohr aufgeklebt, ist der permanente Speichelfluss fast so gut wie weg – das ist echt faszinierend! Und – was ja mindestens genauso wichtig ist: Keine Nebenwirkungen. Ich werde das Pflaster daher mal häufiger einsetzen…

Also – mein Fazit als „Medi-Ritter“: Bislang klappt alles super, so soll’s bleiben…

Sichtbar werden

Ihr fragt Euch jetzt wahrscheinlich: Was will Amelie uns mit dem Foto links genau sagen? Naja, das ist mein Frühstück. Eigentlich nichts besonderes – aber trotzdem anders als die Hochglanz-Super-Essensbilder, die massenweise durch die Social-Media-Welt geistern und alles vorgaukeln, nur nicht die Realität…

Ok, sagt Ihr jetzt sicherlich – aber wie kommt Amelie darauf, darüber zu schreiben? Papa ist „schuld“, denn der hat beim gelegentlichen Stöbern im Internet die BlogparadeSichtbar werden“ auf „sophiesanderswelt“ gefunden. Und da dachte Papa – da machen wir mit und zeigen mal, wie mein Frühstück so aussieht und abläuft.

Ich esse morgens gerne eine (eher zwei) Scheibe(n) Marmeladenbrot – manchmal aber auch eher mit Nutella als mit Marmelade… 😉 . Mama oder Papa schneiden mir das dann in kleine Stückchen und geben mir das entweder mit meinem speziellen Besteck oder aber auch per Hand. Dabei legen mir Mama oder Papa die Stückchen passend in die Wangentaschen bzw. zwischen die Backenzähne, damit ich die Stückchen auch besser kauen kann. Naja, wenn ich ehrlich bin, kaue ich nicht so richtig, aber ich versuch’s. 😉

Auf meinem Teller könnt Ihr auch eine kleine weiße Tablette sehen. Das ist mein tägliches Baclofen, ein Medikament, das meinen hohen Muskeltonus runterfährt und gegen meine Spastik wirkt. Das Baclofen ist sozusagen mein ständiger Begleiter, denn das nehme ich schon seit vielen Jahren.

Das Highlight meines Frühstücks ist übrigens der Joghurt zum Schluß. Ich liebe Joghurt über alles und kann davon nicht genug kriegen! Wer mir also eine Freude bereiten möchte, der schenkt mir ein Joghurt-Dauer-Abo… 🙂