Mein Weihnachts-Wort

Weihnachten ist ja die Zeit der besonderen Geschenke. Und ich habe jetzt zu Weihnachten meiner Mama und meinem Papa ein ganz besonderes Geschenk gemacht – und zwar mein erstes bewusst selbst gesprochenes Wort. Das hat Mama und Papa regelrecht umgehauen!

Kurz nochmal für Euch zur Einordnung: Ich habe ja ein richtig gutes passives Sprachverständnis. Ich verstehe total viel und kriege eigentlich so gut wie alles mit – so gut, dass andere gehörig aufpassen müssen, was sie erzählen… Meine Reaktion spricht dann Bände!

Es hapert bei mir nun mal am aktiven Sprechen. Wobei ich total Lust am Sprechen und Lautieren habe und schon immer versucht habe, Worte nachzusprechen. Manche Laute fallen wir leichter (z.B. das Nachsprechen einzelner Wörter wie „heiß„, das sich auch gut erkennen lässt). Aber es ist und bleibt nun mal schwer für mich.

Kurz vor Weihnachten wollte Mama meiner Patentante eine WhatsApp-Sprachnachricht schicken und sagte dann am Ende zu mir: „Amelie, sag mal ‚Tschüß‘!“ Und das kam dann dabei raus:

Diese 5 Sekunden sind jedenfalls das schönste Weihnachtsgeschenk für Mama und Papa – und das teile ich gerne mit Euch! 😉

Ansonsten habe ich auch wieder tolle Geschenke bekommen; Sachen zum Anziehen oder auch ein spezielles Kommunikationsbuch. Und Weihnachten ist für mich ja noch nicht ganz vorbei: Da wartet bestimmt noch das ein oder andere Geschenk meiner Buddys auf mich… 🙂

Ich hoffe jedenfalls, Ihr alle hattet auch schöne getestete Feiertage. Jetzt heißt es „Endspurt 2021″…

Geschenk des Himmels

feenbuch_kleinNormalerweise lesen Mama und Papa mir ja immer aus meinem Lieblingsbuch mit den Feen-Kurzgeschichten vor. Vor ein paar Tagen haben sie mir ein ganz besonderes Gedicht vorgelesen, das damals während meiner schwierigen Epilepsie-Zeit in der Uni-Klinik Münster auf meiner Station ausgehängt war. Das Gedicht ist von Edna Massimilia und heißt – übersetzt aus dem Englischen – „Ein Geschenk des Himmels“:

Ein Engel kam zu seinem Herrn,
Und sagte: Der Tag ist nicht mehr fern,
Da dieses Kind geboren werden soll.
Und schaute dabei sorgenvoll.

Dies’ besond’re Kind braucht ein besond’res Heim,
Es wird nie ganz wie andere Kinder sein.
Seine Entwicklung braucht sehr viel Zeit,
Gesteckte Ziele sind ihm oft zu weit.

Es braucht jemanden, der ihn voll Liebe pflegt,
Bei den Menschen, wo es ab morgen lebt.
Es wird vielleicht nie laufen, spielen, lachen.
Und vielleicht auch komische Sachen machen.

Lass uns genau prüfen, wohin wir dies’ Kind geben,
Denn wir wollen für ihn ein glückliches Leben.
Bitte Herr, lass uns heut’ nicht ruh’n,
Bis wir Eltern finden, die für Dich diesen Job tun.

Sie werden es nicht sofort versteh’n,
Für welch’ besond’ren Dienst Du sie hast auserseh’n.
Aber dieses Kind, das Du ihnen gibst,
stärkt Glauben und Gewissheit, dass Du sie liebst.

Und bald verstehen sie, was Du ihnen geschenkt,
Wie wunderbar ihr Leben gelenkt.
Ein Geschenk des Himmels und keine Last.
Das ist es, was Du ihnen gegeben hast.

Es gibt noch weitere solcher besonderen Texte – Mama und Papa wollen demnächst noch ein oder zwei hier auf meiner Seite einstellen.