Barrieren im Kopf

So kurz vor Weihnachten muss ich hier mal eine Episode loswerden, die so rein gar nichts mit „besinnlicher Weihnachtszeit“ zu tun hat – sondern leider mit weiterhin vorhandenen Barrieren im Kopf… 🙁 .

Am Samstag war ich mit meinem Buddy Christina auf dem Osnabrücker Weihnachtsmarkt unterwegs. Das ist auf der einen Seite mit dem Gedränge und den Kabelbrücken auf dem Kopfsteinpflaster echt „Rolli-herausfordernd“. Auf der anderen Seite ist das für mich auch total spannend, die besondere Atmosphäre zu erleben.

Na klar wollten wir auf dem Weihnachtsmarkt auch was essen – das gehört ja nun mal auch dazu. Beim Essensstand hat Christina dann nach einem zweiten Pappteller gefragt, um das Essen einfacher mit meinem mitgebrachten Essbesteck mundgerecht für mich zuschneiden zu können. Die Antwort: „Wofür brauchen Sie den denn? Einen zweiten Pappteller geben wir aber nicht raus!“ Auch als Christina auf mich zeigte und das erklärte, gab es weiter Unverständnis – und von hinten als I-Tüpfelchen noch die Aussage obendrauf, warum wir den „ganzen Betrieb aufhalten“ würden…

Diese sehr unschöne Episode zeigt sehr anschaulich, woran es in unserer Gesellschaft noch immer hapert. Wir „Unsichtbaren“ sind oftmals immer noch nicht vorgesehen auf solchen Großveranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt. Und wenn Menschen mit Beeinträchtigungen dort sind, stoßen wir genau auf diese Barrieren im Kopf. Das Ergebnis ist dann, dass sich viele ganz bewusst von solchen Veranstaltungen fernhalten.

Ich lasse mich von solchen Erfahrungen aber nicht entmutigen – und stürze mich weiterhin „ins Getümmel“. Denn genau das ist Teilhabe – auch wenn der Weg zu mehr Teilhabe noch sehr lang, steinig und schwierig ist…