Mein Gebärdenbuch

Ich habe länger nichts mehr von mir hören lassen – wird mal wieder Zeit für Neuigkeiten bei meinen UK-Aktivitäten. Denn da tut sich viel: Ich habe nämlich jetzt ein Gebärdenbuch – das mir total gut hift bei meiner Kommunikation.

Nochmal für alle Nicht-UKler zur Einordnung: UK steht für Unterstützte Kommunikation. Gemeint sind Methoden und Hilfsmittel, die Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen dabei helfen, besser kommunizieren zu können. Ich habe hier in meinem Blog ja schon häufiger darüber berichtet, wie ich über meinen Talker kommuniziere. Ich kann aber auch anders kommunizieren – z.B. über Gebärden.

Wer mich nicht genau kennt, staunt darüber, wieviel ich verstehe. Ich habe einen total guten passiven Wortschatz und bekomme total viel mit. Mein „Problem“ ist ja, dass ich nicht sprechen kann – aber ich kann im Rahmen meiner körperlichen Möglichkeiten mich richtig gut über Gestik und Mimik ausdrücken – und über gelernte Gebärden.

Ein Beispiel gefällig? Wenn ich nach dem Essen satt bin, mache ich die Gebärde für „fertig“. Die Gebärden lerne ich durchs Zugucken und Nachmachen – und über mein Gebärdenbuch. Denn da sind die Gebärden auch nochmal über Metacom-Symbole hinterlegt, die ich wiederum auch auf meinem Talker oder auf anderen Hilfsmitteln habe. Und so lernen wir alle gemeinsam und miteinander…

Eine tolle Sache, das Gebärdenbuch! Die Idee kam von meinen Lehrern. Die haben sich gedacht, dass ein solches Buch total hilfreich ist z.B. auch bei einem Lehrer- oder Therapeutenwechsel, da wir dann nicht „bei Nul“ wieder anfangen müssen. Übrigens gibt’s noch weitere Neuigkeiten in Sachen UK. Darüber berichte ich aber beim nächsten Mal… 😉

Botox: Hello again

Es wird mal wieder Zeit für ein paar medizinische News von meiner Seite. Es gibt auch einen konkreten Anlass, denn ich hatte einen Vorstellungstermin (nein, nicht für einen Job… 🙂 ) bei gleich drei Ärzten. Fazit des Termins: Für mich gibt es wieder eine Schiene und ich treffe einen alten Bekannten wieder…

Aber mal alles der Reihe nach: Mein Hamburger OP-Doc Dr. Senst kommt einmal im Jahr zur kinderorthopädischen Sprechstunde ins SPZ nach Osnabrück. Das ist für mich natürlich superpraktisch, da ich dann nicht extra nach Hamburg fahren muss. Am Donnerstag war es soweit; mit dabei waren mein Osnabrücker Kinderorthopäde Dr. Limbrock und mein SPZ-Doc Dr. Janauschek – perfekt, alle drei zusammen.

Dr. Senst hat sich dabei natürlich meinen rechten Fuß angeguckt, den er im vergangenen August operiert hatte – und war sehr zufrieden. Meine knapp 70 Zentimeter lange Nachtlagerungsschiene muss ich nicht mehr tragen (die war mit mittlerweile auch zu klein geworden). Dafür jetzt „nur noch“ eine Unterschenkelorthese für nachts.

Etwas genauer haben die Docs dafür auf mein linkes Bein geguckt. Das kann ich schon länger nicht mehr richtig durchdrücken und strecken. Damit sich das nicht verschlechtert, soll ich nun links eine Nachtlagerungsschiene fürs Bein bekommen – außerdem starten wir mit einer Botox-Behandlung, die ich ja schon sowohl von meiner Hüfte als auch von meinem rechten Fuß gut kenne.

Hierfür bekomme ich dann Botox links in den oder die Muskeln gespritzt, die dafür sorgen, dass ich mein Bein nicht mehr durchstrecken kann. Die Muskeln, die normalerweise ordentlich powern, werden dann sozusagen lahmgelegt. Und mit fleißig Steh- und Gehtraining versuchen wir dann eine Besserung hinzukriegen.

In zwei Wochen steht der erste Botox-Termin an. Packen wir es also wieder an… 😉

Happy Mama-Day!

Nie war der Tag wertvoller als in dieser besonderen und noch immer unwirklichen Corona-Zeit: der Muttertag! Würden die Mütter derzeit – wie bei mir – nicht Lehrerin, Pflegerin und Therapeutin in aller Person sein, würde alles zusammenbrechen. Deshalb: Ein Hoch auf die Mamas!

Böse Zungen behaupten ja, der Muttertag sei von der Blumenindustrie erfunden worden… 😉 . Wie auch immer: Die Mamas halten derzeit den Laden zusammen – und leider fällt unsere Gesellschaft dabei wieder in alte Rollenbilder zurück.

Bei uns ist das leider nicht anders – auch wenn Mama und Papa das nicht wollten! Aber Papa kann nun mal gut im Home Office arbeiten, so dass Mama den unbezahlten Urlaub genommen hat, um meine 24/7-Pflege zu stemmen. Auch wenn Papa fleißig mithilft… 😉

Gut, dass seit Mittwoch wieder Schule ist – so konnte Mama vielleicht schon ein bisschen entspannter heute „ihren“ Tag genießen. Ich habe jedenfalls meinen Teil dazu beigetragen – und habe mit meinem Buddy Pia eine Muttertagskarte gebastelt! Mama hat sich jedenfalls seeeehr darüber gefreut!!! 🙂

Also nochmal: Happy Mama-Day an alle Mamas da draußen!!!